Was ist VPD und wie kann es meinen Pflanzen helfen?

VPD steht für Vapour Pressure Deficit (dt. Dampfdruckverlust). Es ist also ein Wert der aussagt wie schnell deine Pflanzen das aufgenommene Wasser wieder über die Blätter an den Raum abgeben.

Ich muss zugeben, ich bin selbst noch ganz neu auf dem Gebiet. Vor ein paar Jahren habe ich auf einer Cannabis Messe das erste mal von VPD gehört. Ein Herr stellte mir einen Sensor vor der wie eine art Kamera aussah die auf die Blätter gerichtet wird. Es handelte sich um einen Handelsüblichen Infrarot-Temperatur-Sensor. Er misst die Oberflächentemperatur der Blätter, was aber noch nicht ausreicht um den VPD zu berechnen. Zusätzlich wird auch noch die Raumtemperatur und die relative Luftfeuchtigkeit benötigt.

Aber erst mal zur Ausgangsfrage. Wenn du wissen willst wie schnell oder langsam deine Pflanzen Wasser und Nährstoffe aufnehmen, dann musst du den VPD wissen. Dieser Wert sagt aus wie schnell deine Pflanzen die aufgenommene Nährlösung wieder über die Blätter ausdünsten bzw. verdampfen. Ein hoher Wert (1.2 und höher) sagt aus dass deine Pflanzen sehr schnell transpirieren, ein niedriger Wert (0.8 und niedriger) das genaue Gegenteil. Zwischen 0.8 – 1.2 nehmen deine Pflanzen Wasser und Nährstoffe in genau dem richtigem Tempo auf. In ihrer Umgebung ist es also nicht zu kalt oder zu warm bzw. zu feucht oder zu trocken – deine Pflanzen fühlen sich wohl. VPD ist also ein Wert der dir sagt wie es deiner Pflanze geht, ob die Temperatur und Luftfeuchtigkeit richtig für sie ist oder sie ggf. angepasst werden muss. Eine kleine Pflanze z.B. braucht eine andere Temperatur und Luftfeuchtigkeit als eine große Pflanze.

Wenn dein VPD zu hoch ist, bedeutet es, das deine Pflanze stark transpiriert, also zu viele Nährstoffe aufnimmt. Sie verdunstet Wasser um sich selbst zu kühlen, sie schwitzt. Das kann in der Blüte zu Schimmel führen. Die hohe Nährstoffaufnahme kann zur Überdüngung führen, obwohl deine Nährlösung richtig eingestellt ist.

Wenn dein VPD zu niedrig ist, bedeutet es, das deine Pflanze wenig bis gar nicht transpiriert, also zu wenige Nährstoffe aufnimmt. Wasser kühlt die Pflanze, also verbraucht sie weniger, sie friert. Bei kleinen Pflanzen kann das schnell zum Tod führen. Große Pflanzen wachsen langsamer oder stellen die Blütenproduktion ein. Zu wenig Wasseraufnahme führt zu Mangelerscheinungen, obwohl genug Nährstoffe im Wasser zur Verfügung stehen.

Willst du wissen wie man den VPD berechnet, dann lese weiter. Ist dir das alles zu kompliziert, benutze einfach meinen VPD-Rechner und spare dir den Rest.

Um den VPD zu berechnen benötigst du ein Thermometer, ein Hygrometer, ein Oberflächenthermometer (z.B. ein Infrarotthermometer) und zwei Formeln. Die Erste Formel sagt aus wie gesättigt (VPsat) die Umgebung ist in der sich deine Pflanze aufhält. Hierfür benötigen wir die Temperatur der Blätter. Diese messen wir mit dem Infrarotthermometer und ersetzen T mit der gemessenen Temperatur in Celsius.

Die zweite Formel sagt aus wie gesättigt der Dampfdruck in der Umgebung deiner Pflanze ist (VPair). Hierfür messen wir die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit der Luft in der sich die Pflanzen aufhalten. T ersetzen wir mit der gemessenen Temperatur in Celsius, RLF mit der gemessenen Luftfeuchtigkeit.

Um den VPD in Kilopascal (kPa) zu erhalten, ziehen wir nun VPair von VPsat ab (VPsat – VPair). Wem das berechnen zu kompliziert ist, der kann einfach meinen VPD-Rechner benutzen.

Wie gesagt, ich bin kein Experte auf diesem Gebiet. Ich habe gerade so die Basics von VPD verstanden und versuche sie hier für euch wiederzugeben. Denn es hat lange gebraucht bis ich wirklich verstanden habe was VPD bedeutet und wie man es berechnet. Mathematik war nie mein Ding.

Ein Großteil meines Wissens über VDP stammt von diesem englischen Artikel. Hier kommen auch die Formeln her.